Die drei Affen kennt jeder. Aber was ist mit dem vierten, dem fünften … und sogar dem sechsten?
Hast du die drei Affen gesehen? Natürlich – ein Klassiker.
Das Motiv „nichts Böses sehen, nichts Böses hören, nichts Böses sagen“ kennen fast alle. Doch immer häufiger begegnet man erweiterten Versionen – mit einem vierten, fünften oder sogar sechsten Affen. Jede davon fügt der ursprünglichen Botschaft etwas Neues hinzu und trägt eine andere Bedeutung.
Manche versuchen, das klassische Symbol zu vervollständigen, andere nehmen es augenzwinkernd. Und wieder andere spiegeln einfach den Geist unserer Zeit wider.
Woher kommen die zusätzlichen Affen? Was symbolisieren sie wirklich? Und kann man heute noch von den „Drei Weisen Affen“ sprechen, wenn es inzwischen mehr als drei gibt?
🧠 Der vierte Affe – woher kommt er?
Wir alle kennen die klassischen Drei Weisen Affen, die die Grundsätze symbolisieren:
„nichts Böses sehen“, „nichts Böses hören“, „nichts Böses sagen“.
Es ist ein sehr altes Motiv mit Wurzeln in der konfuzianischen Lehre; seine bekannteste Form ist das Relief aus dem 17. Jahrhundert an der Wand des Tōshō-gū-Schreins in Nikkō, Japan.
Doch manchmal taucht neben den drei ein vierter Affe auf. Woher kommt er? Gehört er zum ursprünglichen Symbol?
Die Antwort lautet: nein. Der vierte Affe kommt in traditionellen Darstellungen nicht vor – weder im Nikkō-Relief noch als Gestalt in buddhistischen oder konfuzianischen Texten. Er entstand später, vermutlich im 19. oder 20. Jahrhundert, als Erweiterung der ursprünglichen Idee.
Warum ausgerechnet Affen? Das sprachliche Rätsel „saru – zaru“
Obwohl die Drei Affen zu einem weltweit bekannten Symbol geworden sind, fragen sich viele:
Warum gerade Affen und nicht andere Tiere?
Die Antwort steckt in der japanischen Sprache – und sie ist ziemlich pfiffig.
Das Wort „saru“ (猿) bedeutet Affe.
Gleichzeitig enden japanische Verneinungsformen – wie in den Ausdrücken:
mizaru (ich sehe nicht),
kikazaru (ich höre nicht),
iwazaru (ich spreche nicht) –
alle auf „-zaru“.
Dieses Wortspiel machte Affen zur naheliegenden Wahl, um diese Grundsätze darzustellen. Es ist ein sprachlich-symbolisches Puzzle, das sich nicht wörtlich übertragen lässt, aber im japanischen Kontext hervorragend funktioniert.
Darum sind die Drei Affen keine zufälligen Figuren – sie sind aus dem Zusammenspiel von Sprache, Philosophie und Bild entstanden. Und ihre Erweiterungen (ein vierter, fünfter …) verstärken dieses außergewöhnliche Motiv nur.
🧩 Was symbolisiert der vierte Affe?
Der vierte Affe heißt meist Shizaru (seltener: Sezaru) und steht für das Prinzip:
👉 „do no evil“ – „tue nichts Böses“.
Er wird gewöhnlich mit verschränkten Armen dargestellt (vor der Brust, dem Bauch oder allgemein als Armkreuz-Geste) – als Symbol des Verzichts auf schädliche Handlungen.
Mitunter sind die Hände an anderen, ungewohnten Stellen – etwa die Scham bedeckend –, was in manchen Deutungen „begehre nicht“ oder „Beherrschung des Instinkts“ bedeutet.
Das ist weder Scherz noch Märchen – obwohl die Figur Shizaru keine historische Quelle hat, gründet ihre Bedeutung auf realen moralischen Grundsätzen der konfuzianischen Philosophie:
„SIEH KEIN BÖSES, HÖR KEIN BÖSES, SPRICH KEIN BÖSES – UND HANDLE NICHT UNETHISCH.“
Die vierte Affenfigur lässt sich daher als logische Ergänzung dieses ethischen Quartetts verstehen.
🧩 Wann genau begann man, den vierten Affen darzustellen?
Es gibt keinen eindeutigen Zeitpunkt und keinen einzelnen Künstler, der die vierte Affenfigur erstmals eingeführt hätte.
Die frühesten bekannten Darstellungen mit vier Figuren tauchten im 20. Jahrhundert in westlichen Publikationen und der Popkultur auf – u. a. in Form von Skulpturen, Grafiken und Figuren. In Japan dominieren weiterhin die klassischen drei.
Manche behaupten, Mahatma Gandhi habe einen vierten Affen erwähnt, doch das ist wohl eher eine Überinterpretation – Gandhi nutzte die Drei Affen zwar als moralische Allegorie, aber es gibt keine Belege dafür, dass er eine Vierer-Variante propagierte.
🌐 Gehört der vierte Affe heute zur Symbolik der Drei Affen?
Ja – in der westlichen Welt, in der das Drei-Affen-Motiv Teil der Popkultur geworden ist, ist der vierte Affe heute sehr beliebt.
Er erscheint in Skulpturen, auf T-Shirts, in Tätowierungen, Memes, Grafiken und sogar in philosophischen Texten über Ethik. Oft ist er nicht namentlich benannt, doch die Geste der verschränkten Arme spricht für sich: „Ich tue nichts Böses“ – eine aktive Weigerung, schädlich zu handeln.
🧩 Weitere Varianten – die fünfte, die sechste und darüber hinaus?
In verschiedenen Quellen — vor allem online — finden sich auch humorvolle Variationen:
🙊 Smell no evil — ein Affe, der sich die Nase zuhält
🙈 Feel no evil — der den ganzen Körper oder den Bauch bedeckt
💩 Shit no evil — eine rein memetische, scherzhafte Parodie
Das sind keine auf irgendeiner Tradition beruhenden Symbole — sondern kreative (mitunter absurde) Ergänzungen von Internetnutzer:innen und Grafiker.
📸 Galerie der Varianten – alle Affen über die klassischen Drei hinaus
Nachfolgend findest du eine Galerie, die den erweiterten Versionen des klassischen Drei-Affen-Motivs gewidmet ist. Wir haben hier alle bekannten Variationen zusammengetragen – von der symbolischen vierten Affenfigur Shizaru über kreative Fünfer-Varianten bis hin zu den ungewöhnlichsten Kombinationen aus Popkultur und Internet.
Vorerst zeigen wir sie gemeinsam in einer einzigen Galerie. Wenn mehr Material hinzukommt, planen wir eine Aufteilung in eigene Bereiche:
🟠 Affen im „Vierer“-Arrangement
🔵 Fünf-Affen-Versionen
🟣 Memes, Parodien und andere „Variationen zum Thema“
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Wenn du solchen Affen-Versionen in Kunst, Popkultur, Tattoos, Werbung oder im echten Leben begegnet bist – und unsere Seite bereichern möchtest, schick uns deine Fotos, Screenshots oder andere Informationen. Jeder Beitrag ist für uns wichtig!
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Und wir? Wir bleiben bei der klassischen Version!
Auch wenn all diese Erweiterungen interessant und überraschend sind – mal witzig, mal wirklich tiefgründig –, wir bleiben dem Original treu. Denn die Drei Affen sind nicht nur ein Symbol, sondern das Herz unseres gesamten Projekts. Aber … es lohnt sich zu wissen, was sonst noch in der Affenwelt kursiert – und wo das alles herkommt. 😉
